Das Festival Frei Improvisierter Musik findet seit 1997 jährlich in Dresden statt ( vorher 1992 und 1993 in Berlin ) und ist inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil zeitgenössischer Kunst in Sachsen geworden.
Darüber hinaus gehört es zu den wichtigsten Festivals dieser Art in Europa.
Künstlerischer Leiter ist der Dresdner Komponist und Posaunist Günter Heinz.
Das Festival ist der zeitgenössischen Improvisationsmusik verpflichtet,
die sich seit den 60-er Jahren in Europa als eigenständige musikalische
Sprache entwickelt hat und durch ihre Spontanität zu überzeugen weiss.
Die Wurzeln dieser Musik liegen hauptsächlich in der komponierten
zeitgenössischen Musik und im Free Jazz.
Beeinflusst wurde sie besonders durch die in der Nachfolge der 2.Wiener
Schule wirkenden Komponisten und durch das Musikdenken von John
Cage.
Zeigt sich der Einfluss von John Cage in der Emanzipation von Geräusch
und Stille, so bewirkte der Free Jazz vor allem die "Befreiung vom Beat"
( Tony Oxley ).
Heute verfügt die europäische Improvisationsmusik bereits über eine
eigene Tradition, sie erweitert die jazztypischen Gestaltungsprinzipien
und verwendet Strukturen, die denen in zeitgenössischer Komposition
verwandt sind. Charakterisiert wird dies durch die von Misha Mengelberg
geprägte Wortfügung des "instant composing"
Das Festival bietet in diesem Jahr ein interessantes und anspruchsvolles Programm.
Neben wichtigen Vertretern der jungen Dresdner Szene werden international bedeutende Musiker zu hören sein.
So spielt am Donnerstag das Ensemble Neue Dresdner Kammermusik,
das bereits mit einer anspruchsvollen Konzertreihe in der Blauen Fabrik auf sich aufmerksam gemacht hat, sowie am Freitag das aus in Dresden,
Leipzig und Zwickau beheimateten Musikern bestehende
Sächsischen Improvisations Ensemble.
Am Samstag und Sonntag spielen jeweils zwei Duos bzw. Trios
Der intensiven unplugged Musik von Saxophonist Hartmut Dorschner
und dem Pianisten Olliver Schwerdt das soundbetonte Duo
Erhard Hirt und Claus van Bebber mit Gitarre, Plattenspielern und
Elektronik gegenübergestellt.
Der letzte Tag bietet aussergewöhliche Besetzungen:
Die Akkordeonistin Ute Völker aus Wuppertal und die in London lebende Spanierin Chefa Alonso ( Saxophon und Schlagzeug ) bezaubern mit schillernden Klanggeweben.
Für den Abschluss sorgt Festivalorganisator und Posaunist Günter Heinz mit einer
Barock-Jazz-Besetzung: die Musiker Klaus Treuheit und Vojta Havel,
die sonst eher im Jazz beheimatet sind, spielen auf historischen Instrumenten,
Günter Heinz spielt diesmal eine barocke Posaune.
Überraschungen sind durchaus eingeplant.
Das Festival wird gefördert durch:
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden
Dresdner Stiftung für Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Dresden