The Wetware Trombone

Günter Heinz

Festival Frei Improvisierter Musik

22.- 25. September 2005
in der Blauen Fabrik, Dresden Prießnitzstr. 44/ 48
( FFIM 2005 )

Das Festival Frei Improvisierter Musik findet seit 1997 jährlich in Dresden statt ( vorher 1992 und 1993 in Berlin ) und ist inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil zeitgenössischer Kunst in Sachsen geworden.
Darüber hinaus gehört es zu den wichtigsten Festivals dieser Art in Europa.

Künstlerischer Leiter ist der Dresdner Komponist und Posaunist Günter Heinz.

Das Festival ist der zeitgenössischen Improvisationsmusik verpflichtet, die sich seit den 60-er Jahren in Europa als eigenständige musikalische Sprache entwickelt hat und durch ihre Spontanität zu überzeugen weiss. Die Wurzeln dieser Musik liegen hauptsächlich in der komponierten zeitgenössischen Musik und im Free Jazz.
Beeinflusst wurde sie besonders durch die in der Nachfolge der 2.Wiener Schule wirkenden Komponisten und durch das Musikdenken von John Cage.
Zeigt sich der Einfluss von John Cage in der Emanzipation von Geräusch und Stille, so bewirkte der Free Jazz vor allem die "Befreiung vom Beat" ( Tony Oxley ).
Heute verfügt die europäische Improvisationsmusik bereits über eine eigene Tradition, sie erweitert die jazztypischen Gestaltungsprinzipien und verwendet Strukturen, die denen in zeitgenössischer Komposition verwandt sind. Charakterisiert wird dies durch die von Misha Mengelberg geprägte Wortfügung des "instant composing"

Das Festival bietet in diesem Jahr ein interessantes und anspruchsvolles Programm.
Neben wichtigen Vertretern der jungen Dresdner Szene werden international bedeutende Musiker zu hören sein.
So spielt am Donnerstag das Ensemble Neue Dresdner Kammermusik, das bereits mit einer anspruchsvollen Konzertreihe in der Blauen Fabrik auf sich aufmerksam gemacht hat, sowie am Freitag das aus in Dresden, Leipzig und Zwickau beheimateten Musikern bestehende Sächsischen Improvisations Ensemble.
Am Samstag und Sonntag spielen jeweils zwei Duos bzw. Trios Der intensiven unplugged Musik von Saxophonist Hartmut Dorschner und dem Pianisten Olliver Schwerdt das soundbetonte Duo Erhard Hirt und Claus van Bebber mit Gitarre, Plattenspielern und Elektronik gegenübergestellt.
Der letzte Tag bietet aussergewöhliche Besetzungen:
Die Akkordeonistin Ute Völker aus Wuppertal und die in London lebende Spanierin Chefa Alonso ( Saxophon und Schlagzeug ) bezaubern mit schillernden Klanggeweben.
Für den Abschluss sorgt Festivalorganisator und Posaunist Günter Heinz mit einer Barock-Jazz-Besetzung: die Musiker Klaus Treuheit und Vojta Havel, die sonst eher im Jazz beheimatet sind, spielen auf historischen Instrumenten, Günter Heinz spielt diesmal eine barocke Posaune. Überraschungen sind durchaus eingeplant.

Programm

Do 22. September, 20 Uhr
Neue Dresdner Kammermusik und Gäste
Karoline Schulz - fl
Chris Weinheimer - v, fl
Hain S. Schwijker - p
Yvonne Bahn - video
Matthias Macht - perc
Fr 23. September, 20 Uhr
Sächsisches Improvisations Ensemble
Andreas Nordheim - cornett
Alexander Gerner- sax
Ole Schmidt - bkl
Dieter Altmann - git
Frank Dresig - p
Sabine Grüner - vc
Wieland Fritsch - perc
Chris Weinheimer - fl, v
Sa 24. September, 20 Uhr
Hartmut Dorschner Dresden - sax
Olliver Schwerdt Leipzig - p
Erhard Hirt Münster - e - git
Claus van Bebber NL - turntables
So 25. September, 20 Uhr
Ute Völker Wuppertal - acc
Chefa Alonso Sp/ London - sax/ perc
Günter Heinz Dresden - tb
Klaus Treuheit Erlangen - cembalo
Vojta Havel CZ - gambe

Das Festival wird gefördert durch:
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Kulturamt der Landeshauptstadt Dresden
Dresdner Stiftung für Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Dresden